Ablauf
Vorab sei für alle Runden an das Olympische Credo erinnert:
„Das Wichtigste an den Olympischen Spielen ist nicht der Sieg, sondern die Teilnahme, wie auch das Wichtigste im Leben nicht der Sieg, sondern das Streben nach einem Ziel ist. Das Wichtigste ist nicht, erobert zu haben, sondern gut gekämpft zu haben.“ (Pierre de Coubertin)
Will sagen: Auch wenn man am Ende nicht Mitglied der deutschen Mannschaft wird, gibt es schon während des Auswahlverfahrens viel zu gewinnen:
- Man kann die Freude über das Aha-Erlebnis und die eigene Kreativität beim Lösen der Aufgaben erleben und fühlt sich dadurch nicht zuletzt im Abitur sicherer.
- Man kann andere biologisch interessierte junge Menschen aus verschiedenen (Bundes)Ländern kennen lernen. Oft entwickeln sich dabei freundschaftliche Kontakte, die bis ins Berufsleben hinein reichen.
- In jeder Runde erhalten die Teilnehmer eine Urkunde und einen Bewertungsbogen. Ab der dritten Runde kann man außer den Urkunden auch Preise gewinnen, zum Beispiel Buch- und Geldpreise bis in Höhe von 500€, Praktikumsplätze an renommierten nationalen und internationalen Universitäten oder die Aufnahme in die Studienstiftung.
1. Runde
Die Aufgaben für die erste Runde werden im Sommer des Vorjahres der Endrunde an die Schulen geschickt und stehen hier zum Download zur Verfügung. Drei von vier Aufgaben sollen unter Nutzung aller Hilfsmittel zu Hause gelöst werden. Werden freiwillig alle vier Aufgaben gelöst, werden die drei besten gewertet.
Die Inhalte der Aufgaben sind anspruchsvoll und gehen über das Niveau des Schulstoffes hinaus – das soll Lust auf mehr machen, nicht abschrecken! Auch wenn man längst nicht die volle Punktzahl erreicht hat, kann man sich schon für die 2. Runde qualifizieren. Die Ergebnisse werden streng vertraulich behandelt, niemand muss also eine Blamage fürchten. Am besten, man fängt schon in der 9. Klasse an, einzelne Aufgaben der 1. Runde zu lösen, um sich dann Jahr für Jahr steigern zu können.
Die Korrektur der Lösungen übernimmt der Biologielehrer. Falls jemand keinen betreuenden Lehrer findet, können die Lösungen auch an die Landesbeauftragte geschickt werden.
2. Runde
Die Aufgaben für die zweite Runde werden im Oktober in einem versiegelten Umschlag an die Schulen geschickt und werden dort unter Aufsicht gelöst. Es handelt sich um eine zweistündige Klausur, bei der keine Hilfsmittel zugelassen sind.
Entsprechend dem IBO – Reglement müssen 30 Aufgaben als Multiple-Choice-Fragen und 6 komplexe Aufgaben aus den Bereichen Cytologie (25%), Anatomie und Physiologie der Pflanzen und Tiere (je 15%), Verhalten (5%), Genetik und Evolution (15%), Ökologie (15%) und Systematik (10%) gelöst werden. Aufgabenbeispiele zum Download finden sich hier.
Auch in der zweiten Runde können selbst sehr gute Schüler oft nicht alles richtig beantworten und man muss auch nicht unbedingt die volle Punktzahl erreichen, um sich weiter zu qualifizieren – oft genügt schon gut die Hälfte!
Die Lösungen werden an die Landesbeauftragte geschickt, die auch die Korrektur übernimmt.
3. Runde
Die dritte Runde findet im Februar am IPN in Kiel statt, im Schnitt werden dorthin etwa 50 Schüler aus ganz Deutschland eingeladen.
In einem theoretischen Teil müssen ca. 80 Aufgaben als MC-Fragen und ca. 20 komplexe Aufgaben aus denselben Bereichen der Biologie wie in der 2. Runde bearbeitet werden, und zwar in vier Zeitstunden.
Im praktischen Bereich durchlaufen einzelne Schüler in je 75 Minuten drei Labore (entsprechend drei Gebieten der Biologie) mit bis zu drei Aufgaben. Außer den Klausuren erwartet die Teilnehmer in dieser Woche ein interessantes Rahmenprogramm sowie Trainingskurse zur Vorbereitung der 4. Runde.
4. Runde
An der 4. Runde, die im Juni ebenfalls am IPN in Kiel stattfindet, nehmen nur noch die zehn Besten teil. Sie dient neben der Auswahl der deutschen Mannschaft der weiteren Vorbereitung auf die Internationale Biologieolympiade. Es werden unter Klausurbedingungen komplexe theoretische und praktische Aufgaben gelöst.
Daneben findet für jeden einzelnen Teilnehmer ein Auswahlverfahren der Studienstiftung statt, und zwar auf der Basis eines mündlichen Seminars.
5. Runde
Geschafft! Die vier Besten bilden nun das Team der deutschen Mannschaft und gehen im Juli auf große Reise ins jeweilige Gastgeberland. Reise- und Unterbringungskosten werden von der Bundesgeschäftsstelle der IBO getragen.
Berichte aus den vergangenen Jahren finden sich hier.